South Downs Way zum Zweiten

Ein Nachtrag vom September 2014:

Nach dem Rundweg von den Seven Sisters über Eastbourne und Alfriston zurück zu eben jenem Naturpark, der um die 30 km lang war, war ich entschlossen, diesen Weg weiter zu entdecken und ihn vielleicht irgendwann mal zu Ende zu laufen.
Leider dauerte es jetzt doch über ein Jahr, bis ich wieder Zeit fand, die nächsten Kilometer unter die Füße zu nehmen. Dafür wollte ich wieder zu den Seven Sisters fahren, diesmal gleich nach Alfriston zu laufen, was etwa 5 km des Weges aus dem letzten Jahr, aber in umgekehrter Richtung, bedeutete und dann von dort weiterzulaufen, bis ein geeigneter Rücktransport nach Brighton möglich war. Das sollte in der Nähe von Lewes per Bus eigentlich gehen.


Im 12er Bus von Brighton nach Eastbourne

Das Wetter Anfang September war warm, aber an diesem Tag kam die Sonne nur schwer durch einen recht dichten und hartnäckigen Hochnebel. Dies sollte ich später noch begrüßen, als der Weg lange über schattenlose Weiden führte. Da hätte ich wohl in praller Sonne früher aufgeben müssen!


Altbekannte Wandermarkierung

Aber erstmal ging es bergauf über eine Weide und eine Weidemauer und die ca. 200 Stufen hinunter, die mir im letzten Jahr noch auf dem letzten Kilometer so zu schaffen gemacht hatten.



Diesmal kam mir das alles ganz entspannt vor und ich genoss die Aussichten und hübschen Cottages und Pubs am Weg.




Leider noch zu früh für eine Pause. Unlucky me.

Unterwegs hatte ich auch wieder das in den Hügel gekerbte Pferd von High and Over im Blick, leider etwas verschwommen im Nebel, aber ich konnte mich gar nicht mehr recht erinnern, das beim letzten Mal so wahrgenommen zu haben.



So ging es entlang des Cuckmere nach Alfriston.


Die Brücke über den Cuckmere nach Alfriston

Alfriston, das ich beim letzten Besuch nur gestreift hatte, entpuppte sich als pittoresker kleiner Ort. Da ich in Brighton zwar kurz gefrühstückt, ansonsten aber keine Verpflegung eingepackt hatte, kaufte ich mir in einem kleinen Laden etwas zu trinken und 2 schöne Bramleys-Äpfel. Einer musste auf dem „Marktplatz“ gleich dran glauben.


Der Marktplatz



Und dann ging es weiter, zunächst mal in Richtung Southease. Der Weg führte, wie schon beim letzten Mal, über große Weideflächen, die mal von Schafen, mal von Kühen bevölkert waren.



Es waren - auch im Gegensatz zu meiner ersten Etappe auf dem Weg - ziemlich viele Leute unterwegs, auch recht viele Radfahrer, die ich bei dem ständigen Auf und Ab und den doch recht schlechten Feldwegen ob ihrer Unentwegtheid sehr bewunderte.

Gerade als die Mittagszeit schon fast vorüber war, ich etwa 17 km auf der Uhr hatte und eine ausgiebige Pause doch langsam nötig wurde, kam ich an eine Jugendherberge mit Restauration, die in meinem Wanderführer noch nicht erfasst war. Mit einer sehr schönen Auswahl für jeden Geschmack in einem netten Restaurant mit Bildungswert verbrachte ich eine erholsame Mittagspause. 



Und nachdem ich zunächst schon überlegt hatte, ob ich an dem nahen kleinen Bahnhof in den Zug nach Brighton steigen sollte, entschied ich mich dann doch, noch wie ursprünglich geplant weiterzulaufen. Welch gute Entscheidung, denn als nächstes erwartete mich eine der ältesten Kirchen in der Gegend, die natürlich erstmal besichtigt werden musste!


Die Kirche von Southease hat einen sehr seltenen runden Turm aus dem 12. Jahrhundert


Recht gut erhaltene Wandmalereien im Innern

Im 11. Jahrhundert war "Sueise" - wie der Ort damals hieß und urkundlich erwähnt wurde - berechtigt, 38.500 Heringe und 4 Pfund pro Schweinswal zu bekommen. Das lässt darauf schließen, dass Southease damals durch die Gezeiten in dem Fluss Ouse auch eine beträchtliche Bedeutung als Hafen gehabt haben kann.

Weiter ging es - vorbei an den verschiedensten landwirtschaftlichen Betrieben, u.a. an einem großen Kürbisfeld.



Durchaus ging es auf der Weide auch mal mitten durch die Herde durch. Zum Glück wurde ich nur müde gemustert, obwohl es mir nicht immer ganz geheuer war.



Der Weg zog sich am Ende doch etwas hin - mein Wanderführer hatte von etwa 25 km bis Housedean gesprochen und ich denke auch, dass ich mich nicht irgendwo verlaufen habe, kam aber am Ende doch bei fast 30 km an der A 27 an, wo ich mir kaum vorstellen konnte, dass hier ein Bus halten könnte, da es mehr nach Autobahn aussah. Aber welch ein Glück! Ein großer roter Bus kam gerade angerauscht und ich konnte eben noch so den Arm raushalten, so dass er fast eine Vollbremsung machte, um mich noch einzusammeln.

Eine Viertelstunde später etwa befand ich mich zufrieden wieder in Brighton. Somit ist auch der Einstieg in die Anschlussetappe schon geklärt, denn da kann ich nun direkt und ohne Überlappung wieder einsteigen. Hoffentlich dauert es bis dahin nicht wieder ein Jahr!

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